Kooperationsausschuss für Hof, Naila und Münchberg nimmt Arbeit auf
Hof, 27. Mai 2025 – Im modernen Reformationssaal der Hofer St. Johannesgemeinde hat sich am Dienstag erstmals der neu berufene Kooperationsausschuss der evangelisch-lutherischen Dekanate Hof, Naila und Münchberg versammelt. In einer konstruktiven, mehrstündigen Erörterung bereiteten die beteiligten Haupt- und Ehrenamtlichen die den Weg für Fusionsgespräche hin zu einem gemeinsamen Dekanat auf dem Gebiet des Landkreises Hof. Nach dem derzeitigen Stand der Planung könnte dieses möglicherweise schon zum 01.01.2027 aus der Taufe gehoben werden. Dieser mutige Schritt markiert den Beginn eines neuen Kapitels evangelischer Präsenz in Hochfranken – getragen von der Überzeugung, dass die Fülle des christlichen Glaubens im Zusammenwirken stärker wirkt.
Bei dem produktiven Austausch stand die Vision einer lebendigen, offenen evangelischen Kirche im Vordergrund, die als attraktiver Raum geistlicher, diakonischer und kultureller Begegnung Strahlkraft weit über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus entfalten kann. Indem die drei Dekanate ihre Kräfte bündeln, eröffnen sich ganz neue, kreative Spielräume für gemeindliche und dekanatliche Arbeit im Geist des Evangeliums von der Liebe Gottes. So entsteht ein gemeinsamer Rahmen, in dem erfahrene Leitungskräfte und jüngere Mitarbeitende ihre Ideen einbringen, voneinander lernen und verantwortungsvoll weiterdenken können.
„Ein gemeinsames Dekanat ermöglicht uns, personelle und materielle Ressourcen noch gezielter einzusetzen, ohne dabei die Eigenständigkeit der einzelnen Kirchengemeinden und Regionen aufzuheben.“, betont Dekan Andreas Müller, der sich auf den Schulterschluss mit den Nachbardekanaten freut. Gleichzeitig bleibe, wie Dekan Andreas Maar aus Naila betonte, Raum für lokale Profilbildung – in jedem Ort, in jeder Gemeinde, in der typisch evangelischen Vielfalt der Zugänge zur frohmachenden Botschaft von Jesus Christus. Bereits bestehende Kooperationen, etwa im Bereich der Jugendarbeit, der kirchlichen Verwaltung oder der Erwachsenenbildung sowie im Kontakt mit der Diakonie Hochfranken und der Diakonie Martinsberg hätten gezeigt, wie befruchtend der Austausch über Dekanatsgrenzen hinweg sein kann.
Für das Dekanat Hof wirkt Dekan Andreas Müller gemeinsam mit Pfarrerin Nicola Aller, stellv. Dekanin und Öffentlichkeitsreferentin, den Präsidinnen der Dekanatssynode Vera Luchscheider und Sabine Tauscher, der Landessynodalen Monika Köppel-Meyer, Geschäftsführerin Evelyne Steifer vom Kirchengemeindeamt sowie Pfarrer Michael Grell, Schulreferent für Hof und Münchberg, im Kooperationsausschuss mit. Die Delegation aus Naila besteht aus Dekan Andreas Maar und seinem Stellvertreter Pfarrer Markus Hansen sowie Sabine Schatz aus Naila und dem Landessynodalen Ulrich Hornfeck. Aus Münchberg wurden Dekan Wolfgang Oertel, der stellv. Dekan Christian Höllerer, Präside Jonas Reihl und Oliver Geipel aus Helmbrechts entsandt. Gemeinsam bekennen sie sich zu einer transparenten Prozessgestaltung, in der alle Ebenen – von den Kirchenvorständen bis zu den Haupt- und Ehrenamtlichen – eingebunden sein werden. So sollen konstruktive Rückfragen und Diskussionen in den Dekanaten als Impuls für kontinuierliche Verbesserung und Sinnstiftung im Fusionsprozess dienen.
In seiner ersten Sitzung beriet der Kooperationsausschuss unter Begleitung durch die erfahrenen Prozessberater Jochen Nitz und Gerhard Oßwald von der landeskirchlichen „Wirkstatt evangelisch“ den Ablauf des Verfahrens im engen Schulterschluss mit den Dekanatsgremien und den Kirchengemeinden.
In den kommenden Wochen und Monaten richtet der Kooperationsausschuss seine Arbeit an konkreten Handlungsfeldern wie Gemeindewachstum, kirchlichen Strukturen in der Region und dem geistlichen Profil, aber auch an sachlichen Themen wie den gemeinsamen Finanzen und Aufgaben der Dekanate, der Zukunft der Leitung oder dem Sitz des Dekanates aus. Als beratender Ausschuss wird er in engem Austausch mit Dekanatsausschüssen und Kirchengemeinden die Fusion inhaltlich und formal vorbereiten und damit einen Weg vorschlagen, wie ein neues Dekanat in Hochfranken Gestalt annehmen kann. Die endgültigen Beschlüsse werden dann nach eingehenden Beratungen in den gewählten Gremien der drei Dekanate gleichlautend beschlossen werden – so das Ziel. Durch die sorgfältige Vorbereitung und Umsetzung werden nach der Fusion Ressourcen frei, die den Gemeinden und Einrichtungen vor Ort im Landkreis Hof spürbar zugutekommen sollen. Die Vorfreude auf das Kommende ist bei den Mitwirkenden trotz aller anstehenden Aufgaben groß.
Nicola Aller, Öffentlichkeitsreferentin