Landessynode der ELKB 2025: Wichtige Weichenstellungen für die Region Franken und Oberfranken
Amberg, November 2025. Die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) hat zentrale Entscheidungen für die zukünftige kirchliche Arbeit in der Region Franken und insbesondere in Oberfranken getroffen. Unter dem Leitmotiv einer „beweglichen Kirche“ wurden strukturelle Reformen, finanzielle Prioritäten sowie regionale Perspektiven in den Blick genommen, die auch das Dekanat Hof unmittelbar betreffen.
Neuer Kirchenkreis Franken stärkt regionale Zusammenarbeit
Mit der Entscheidung, ab Januar 2027 den neuen Kirchenkreis Franken einzuführen, erhält die Region eine stärkere gemeinsame Struktur. Für Oberfranken bedeutet dies eine engere Abstimmung über Kirchenkreisgrenzen hinweg, eine klarere Sichtbarkeit kirchlicher Arbeit und kürzere Wege in Entscheidungsprozessen. Für das Dekanat Hof eröffnet dies neue Möglichkeiten von Kooperation und Austausch – etwa bei Personalplanung, übergemeindlichen Angeboten und innovativen Projekten in Jugend-, Bildungs- und Kulturarbeit.
Regionalgemeinden kommen – Chancen für kleinere Gemeinden
Ein zentraler Beschluss ist die Einführung von Regionalgemeinden ab 2027. Damit sollen Gemeinden und Hauptamtliche, auch und gerade in ländlich-geprägten Regionen wie Oberfranken entlastet und gestärkt werden.
Ziele der Reform:
-
mehr Teamarbeit zwischen Gemeinden
-
Entlastung von Verwaltung und Pflichtaufgaben
-
Erhalt zentraler kirchlicher Präsenz vor Ort
-
flexible Schwerpunktsetzung je nach regionaler Realität
Für viele Gemeinden im Hofer Land bedeutet dies bessere Planbarkeit und mehr Freiraum für geistliche und soziale Schwerpunkte.
Landesstellenplanung mit mehr Spielraum
Die neue Landesstellenplanung bietet künftig größere Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort. Dekanate können Stellen flexibler aufteilen und regional kombinieren, um den tatsächlichen Bedarfen besser zu entsprechen. Gerade im strukturell vielfältigen Oberfranken – mit städtischen Zentren wie Hof und zahlreichen kleinen Landgemeinden – schafft dies realistische Perspektiven für verlässliche seelsorgerliche und gemeindliche Versorgung.
Verwaltungsreform V30+: Effizienzgewinne für das Ehren- und Hauptamt
Die Verwaltungsreform V30+ soll kirchliche Verwaltungsstrukturen verschlanken, digitalisieren und vereinheitlichen. Für das Dekanat Hof bedeutet dies langfristig weniger Bürokratie für Haupt- und Ehrenamtliche, verbesserte digitale Services und eine professionellere Unterstützung für Kirchengemeinden. Damit reagiert die ELKB auf die Herausforderungen kleiner werdender Strukturen im ländlichen Raum.
Bischofsbericht: Klarer Kurs für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Im Bischofsbericht setzte Landesbischof Christian Kopp ein deutliches Zeichen: Die Kirche sei parteiisch für die Demokratie und wolle sich weiterhin aktiv gegen Extremismus und Polarisierung einsetzen. Dies stärkt auch lokale Initiativen in Hof und Oberfranken, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen – von ökumenischen Bündnissen über Bildungsarbeit bis zu zivilgesellschaftlichen Kooperationen.
Finanzrahmen 2026 und Investitionen in die Zukunft
Mit einem Haushalt von 967 Mio. Euro setzt die Synode auf Stabilität und gezielte Zukunftsinvestitionen. Davon profitieren auch die Gemeinden im Dekanat Hof:
-
Mittel für Gebäudesanierungen und Klimaschutz
-
Unterstützung für neue Gemeindeformen
-
Förderung von Bildungs- und Jugendarbeit
Gerade in Oberfranken, wo viele historische Kirchengebäude stehen, ist die neu gestärkte Gebäudestiftung für Baudenkmäler ein wichtiges Signal.
Evangelischer Campus Nürnberg: Impulse für die gesamte Region
Der im Bau befindliche Evangelische Campus Nürnberg soll ab Herbst 2026 neue Vernetzungsmöglichkeiten für Bildung, Theologie und Digitalisierung eröffnen. Auch das Dekanat Hof wird vom Austausch und den Fortbildungsangeboten in der Metropolregion Nürnberg profitieren.
Konsequente Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt
Die ELKB setzt ihren Kurs konsequent fort: 475 Schutzkonzepte, neu überarbeitete Interventionsrichtlinien und transparente Verfahren sollen Betroffene schützen und Gemeinden handlungsfähig machen. Diese Standards gelten verbindlich für alle Gemeinden – auch im Dekanat Hof.
Kirche auf Menschen zugehen – Initiativen für Mitgliederbindung
Neue Segensformate, offene Kirchenprojekte, Social-Media-Initiativen sowie niedrigschwellige Aktionen sollen Menschen in allen Regionen begegnen – auch dort, wo klassische Gemeindeformen an Grenzen stoßen.
Rückenwind für Oberfranken
Die Beschlüsse der Landessynode 2025 setzen ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige, flexible und regionale Kirche. Für das Dekanat Hof und ganz Oberfranken bedeuten sie:
-
bessere strukturelle Unterstützung
-
neue Gestaltungsspielräume
-
stärkere regionale Vernetzung
-
klare Botschaften in gesellschaftlichen Fragen
-
Entlastung für Gemeinden und Ehrenamtliche
Die Reformen sollen es ermöglichen, dass Kirche auch weiterhin mitten im Leben der Menschen in Stadt und Land präsent bleibt.