Dass Tiere Mitgeschöpfe sind, sei die eine Botschaft des sechsten Schöpfungstages. Die andere sei der Auftrag, über die Tiere zu herrschen. Wie sich beides miteinander verbinden lasse, führte Dekan Saalfrank im zweiten Teil seiner Predigt aus. Der Begriff „herrschen“ meine nicht, dass Menschen nach eigenem Gutdünken über Tiere verfügen können. Herrschen schließe vielmehr die Verantwortung für die Beherrschten mit ein - was heiße, die anvertrauten Lebewesen in ihrer Eigenart zu respektieren und ihrem Dasein zu fördern. Als Ebenbild Gottes – Gott habe den Menschen zu seinem Gegenüber gemacht - stehe der Mensch über allen Geschöpfen und könne herrschen. "Aber nicht in eigener Vollmacht, sondern in der Verantwortung vor Gott. Und das ist das Entscheidende." Wir Menschen dürften nicht einfach schalten und walten wie wir wollen. Wir müssten uns von Gott fragen lassen, ob wir der Verantwortung auch gerecht werden, die er uns geschenkt hat. "Möge auch in Zukunft der Reit- und Fahrverein ein guter Ort für den Umgang mit Pferden als Mitgeschöpfen sein", schloss Saalfrank seine Predigt.
"Das ist das Schöne am Pferdesport, dass Mensch und Tier eine Einheit bilden. Da muss die Chemie stimmen." Das gehe nicht von heute auf morgen.
Hof. Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Reit- und Fahrvereins Hof wurde auf der Reitanlage Theresienstein ein Gottesdienst gefeiert. Die Predigt hielt Dekan Günter Saalfrank (Foto). Tiere und Menschen existierten nicht zusammenhanglos nebeneinander, sagte Saalfrank. Vielmehr seien sie als Geschöpfe Gottes miteinander verbunden. "Tiere als Kreaturen Gottes verdienen, dass ihr Eigenwert geachtet wird und sie nicht zu Mitteln menschlicher Zwecke gemacht werden", war seine Folgerung daraus. Zu den Reiterinnen und Reitern sagte er: "Dass Tiere Mitgeschöpfe sind, das erleben Sie im Reitsport ganz unmittelbar." Pferde brauchten Zuwendung und Zeit.