Oberkirchenrat: Trotz zurückgehender Zahlen ist Kirche in der Gesellschaft präsent

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Hof. Christen sollten nicht am Vergangenen hängen bleiben, sondern nach vorne schauen. Dazu hat Oberkirchenrat i.R. Detlef Bierbaum beim zentralen Gottesdienst am Reformationstag in der Hofer St Michaeliskirche aufgerufen. Angesichts zurückgehender Zahlen brauche es in der Kirche „viele Menschen mit reformatorischer Freiheit, die nicht danach fragen, was einmal war, sondern was zukünftig sein könnte.“ 

Christen und Kirche sind nach Ansicht Bierbaums weiter in der Gesellschaft präsent, So besuchten 300.000 Kinder wöchentlich den evangelischen Religionsunterricht im Freistaat. In mehr als 1200 Kindertagesstätten vertrauten Eltern ihre Kinder kirchlichen Trägern an. Die Diakonie leiste mit den Hilfsangeboten eine „hervorragende Arbeit“. „Christen sind da - weniger am Sonntag in der Kirche, aber inmitten der Gesellschaft“, betonte der frühere Oberkirchenrat. Dort gebe es Möglichkeiten, die „Lieferkette“ für das Evangelium nicht abreißen zu lassen. Es gelte dort die weiten Räume zu nutzen, die es gebe.

Bierbaum zufolge ist heute insbesondere eine Haltung wider die Resignation gefragt, um sich nicht von weniger Kirchenmitgliedern, weniger Geld und weniger Stellen beeinflussen zu lassen. Wenngleich kirchliche Reformen unabdingbar seien, komme es vor allem darauf an, dass „halbvolle Glas zu sehen“ und Chancen zu nutzen. Immer noch mehr als die Hälfte der Bundesbürger gehören einer christlichen Kirche an.