Hof. Mit einem Gottesdienst auf Fränkisch begann am 3.Juli in Hof der Tag der Franken. In der St.Michaelis-Kirche unterstrich Dekan Günter Saalfrank, dass Mundart meist näher am Menschen sei als Hochdeutsch. Liturgische Formulierungen und biblische Texte würden im Dialekt noch einmal anders zu sprechen beginnen. Doch stelle die Verkündigung in Mundart eine Herausforderung dar: „Wer fränkisch von Gott reden kann, beherrscht eine hohe Kunst.“
In seiner Predigt hob Pfarrer Hans-Gerhard Koch (Fürth) zum einen den Erfindergeist von Franken hervor: Sie hätten zum Beispiel den ersten Motorflieger erfunden, den Rücktritt gebaut oder den ersten Globus entworfen. Zum anderen betonte Koch, dass Gott den Feierabend und den Sonntag geschenkt habe, um auch ausspannen zu können. Doch Menschen hielten sich oft nicht daran. „Selbst der Tag der Franken wird zum verkaufsoffenen Sonntag“, kritisierte der Theologe.
Den wohl bekanntesten Psalm der Bibel, den Psalm 23 vom guten Hirten, übertrug der Hofer Mundart-Spezialist und Frankenpost-Kolumnist („Gerch“) Gert Böhm in den Dialekt der Saalestadt. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Gesangsduo „ex aermulo“ sowie von den Waldsteinsaiten. Das vierköpfige Ensemble mit Akkordeonzitter, Hackbrett, Gitarre und Gesang ist neben traditioneller Volksmusik für melodische Kirchenmusik bekannt.