BR-Programmbereichsleiter: Kirche muss selbstbewusster auftreten

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Hof.  Die Kirche muss nach Ansicht des Medienexperten Werner Reuß (München) mutiger und selbstbewusster auftreten. „Sie soll bei der Diskussion um gesellschaftliche Themen lauter ihre Stimme erheben“, forderte der Programmbereichsleiter des Bayerischen Rundfunks bei einer Veranstaltung der Evangelischen Erwachsenenbildung in Hof. Keine gesellschaftliche Gruppe habe in Deutschland mit 45 Millionen Menschen so viele Mitglieder wie evangelische und katholische Kirche gemeinsam. Deshalb sollten sie sich immer wieder öffentlich zu Wort melden - „ohne sich für einen Standpunkt zu entschuldigen oder ihn zu relativieren“.

Nach Ansicht von Reuß gibt es bei Themen wie assistierter Suizid oder Schwangerschaftsabbruch kein absolut richtig oder falsch.  Solche existentielle Fragen könnten letztlich nur persönlich und von Fall zu Fall beantwortet werden. Es müsse  keine einheitliche Meinung geben: „Die Wahrheit hat Plural“, so der leitende Fernsehjournalist, der auch der evangelischen Landessynode angehört.

Die Kirche soll dem Medienexperten zufolge Menschen unterschiedlicher Auffassungen zusammenführen  und Räume zum Gespräch bieten. Dabei komme es auf einen toleranten Umgang an. Freilich sei die Frage, „wie tolerant man Intoleranten gegenüber sein muss.“